HIV/AIDS

Header
Termin vereinbaren Workshop buchen Beratung per Email

HIV/AIDS

Grundlagen

Was bedeutet HIV?

HIV steht für „Human Immunodeficiency Virus“ bzw. deutsch „Menschliches Immunschwäche-Virus“. Es handelt sich um ein sogenanntes Retrovirus, welches ausschließlich bei Menschen vorkommt und auch nur zwischen Menschen übertragen werden kann.

HIV-postiv bedeutet, dass eine Ansteckung mit dem HI-Virus vorliegt.

HIV-negativ bedeutet, dass keine Ansteckung mit HIV gegeben ist.

Ob jemand HIV-positiv oder HIV-negativ ist, kann nur durch einen Test nachgewiesen werden.

 

In der AIDS-Hilfe Steiermark ist der HIV-Test anonym und kostenlos möglich!
Informationen zu Test und Beratung in der AIDS-Hilfe Steiermark arrow icon

Was heißt AIDS?

AIDS steht für „Acquired Immunodeficiency Syndrome“ bzw. deutsch „Erworbenes Immunschwäche-Syndrom“.

An AIDS erkrankt bedeutet, dass das Immunsystem aufgrund des HI-Virus so zerstört ist, dass schwere, sogenannt AIDS-definierende Krankheiten auftreten, z.B. unterschiedliche Krebsarten, Lungenentzündungen, Pilzerkrankungen, Erkrankungen des Gehirns usw.

HIV/AIDS: ein wesentlicher Unterschied

Hat ein Mensch HI-Viren im Körper, spricht man von „HIV-positiv“. Erst wenn das Immunsystem durch die Infektion so stark eingeschränkt ist, dass bestimmte andere Erkrankungen auftreten, spricht man von „an AIDS erkrankt“. Wird eine HIV-Infektion rechtzeitig erkannt, kann sie mit Medikamenten gut behandelt werden und ermöglicht dem*der Betroffenen ein langes Leben mit einer chronischen Infektion. Unbehandelt bricht die AIDS-Erkrankung aus und führt zum Tod. Wichtig ist die Früherkennung von HIV und eine möglichst baldige Behandlung!

Infos zur Therapie arrow icon

HIV/AIDS

Übertragungswege

Zu einer Infektion mit dem HI-Virus kommt es nur, wenn eine Körperflüssigkeit, die genügend HI-Viren enthält, auf eine sogenannte Eintrittspforte trifft. Das heißt, die Viren können über diesen Weg in den Körper und weiter in die Blutbahn gelangen.

Blut (auch Regelblut), Samenflüssigkeit,
Scheidenflüssigkeit
und Muttermilch enthalten genügend Hi-Viren für eine HIV-Infektion. Kommt eine dieser Flüssigkeiten über eine Schleimhaut im Auge, Nase, Mund, an der Scheide, an der Eichel, im After oder über frische, offene Wunden in den Körper kann es zu einer HIV-Infektion kommen.

 

 

Andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Urin, oder Tränenflüssigkeit enthalten für eine Infektion nicht genügend Hi-Viren. Deshalb besteht beim Küssen, Streicheln (auch streicheln der Brüste, des Penis, der Scheide = Petting) sowie Hände halten kein Ansteckungsrisiko, auch wenn eine*r der beiden Partner*innen HIV-infiziert ist.

 

 

Ungeschützter Sex (Oral-, Vaginal-, Analverkehr) ist der häufigste Übertragungsweg einer HIV-Infektion.

HIV/AIDS

HIV-Übetragung beim Sex

  1. red ribbon

    Analverkehr

    Der Penis wird in den After eingeführt. Die Darmschleimhaut bildet eine sehr gute Eintrittspforte für HIV. Besonders gefährdet ist dabei der*die passive Partner*in, vor allem wenn es zum Samenerguss in den After kommt. Aber auch für den eindringenden Partner besteht ein Risiko.

  2. red ribbon

    Vaginalverkehr

    Der Penis wird in die Scheide eingeführt. Das Virus findet in der Scheidenschleimhaut und an der Eichel des erigierten Penis gute Bedingungen, um in die Blutbahn zu gelangen. Frauen haben durch die hohe Viruskonzentration in der Samenflüssigkeit und die große Oberfläche der Scheidenschleimhaut ein hohes Risiko, sich beim Vaginalverkehr anzustecken. Besonders infektionsanfällig sind Frauen während der Menstruation. Auch für den*die Partner*in ist dann das Risiko einer Ansteckung durch den Kontakt mit Menstruationsblut höher.

  3. red ribbon

    Oralverkehr

    Der*Die Partner*in wird mit dem Mund befriedigt. Die Mundschleimhaut ist für HI-Viren durchlässig. Wenn jemand Samenflüssigkeit eines infizierten Mannes in den Mund bekommt, besteht ein Ansteckungsrisiko. Lusttropfen (Präejakulat) im Mund ist aufgrund der geringen Flüssigkeitsmenge nicht infektiös. Wenn jemand Scheidenflüssigkeit einer infizierten Frau in den Mund bekommt, besteht kein Infektionsrisiko, da die Menge der Flüssigkeit zu gering ist. Ist (Menstruations-)Blut in der Scheidenflüssigkeit enthalten, besteht das Risiko einer Infektion. Wenn ein HIV-positiver Mensch jemanden mit dem Mund befriedigt, besteht für dessen Partner*in keine Infektionsgefahr.

HIV/AIDS

Wie schütze ich mich vor einer HIV-Infektion?

Im alltäglichen sozialen Kontakt kann man sich nicht mit HIV infizieren. Beim Geschlechtsverkehr kann man sich und seine Partner*innen durch Safer Sex schützen.

  1. red ribbon

    Vaginalverkehr (Penis dringt in Scheide ein): Eindringen nur mit Kondom

    Darauf achten, dass das Kondom vor dem ersten Eindringen richtig angelegt wurde.

  2. red ribbon

    Oralverkehr (Penis oder Scheide werden mit dem Mund befriedigt): keine Samenflüssigkeit oder Regelblut im Mund

    Bekommt man Scheidenflüssigkeit einer infizierten Frau in den Mund besteht kein Risiko, bei Regelblut jedoch schon!

  3. red ribbon

    Analverkehr (Penis dringt in den After ein): Kondom immer mit genügend Gleitgel (nur Wasser oder Silikonbasis!) verwenden.

    Gleitgel verhindert, dass das Kondom durch Reibung reißt. Niemals fetthaltige Cremen oder Öle verwenden. Diese machen ein Kondom brüchig!

Wie wende ich ein Kondom richtig an?


1. Die Verpackung an der gezackten Seite öffnen (keine Scheren, Messer oder Zähne verwenden).

 


2. Abrollrichtung überprüfen (darauf achten, dass sich das Kondom nach außen abrollen lässt). Das Reservoir (Kondomspitze) gut zusammendrücken (3 Finger) damit sich keine Luft im Kondom befindet (sonst kann das Kondom platzen).

 


3. Die Spitze gut zusammenhalten und das Kondom ganz nach unten über den steifen Penis abrollen.

 


4. Nach dem Samenerguss das Kondom am Schaft festhalten – beim Herausziehen kann es sonst vom Penis rutschen.

 

Die zehn häufigsten Fehler beim Anwenden von Kondomen werden in diesem Video erläutert:

Kondome überziehen – Die häufigsten Fehler & wie es richtig geht (youtube)

Weitere Übertragungswege

Intravenöser Drogengebrauch

Die meisten HIV-Übertragungen durch infiziertes Blut kommen beim intravenösen Drogengebrauch (»Fixen«) zu Stande, wenn Drogenbesteck gemeinsam verwendet wird. So können infizierte Blutreste von der Spritze und von der Nadel in die Blutbahn des*der zweiten Benutzer*in gelangen. Das HI-Virus kann unter Luftabschluss im Hohlraum der Nadel und der Spritze mehrere Tage überleben.

Safer Use: Bei intravenösem Drogengebrauch immer sterile Spritzen verwenden. Niemals Spritzen gemeinsam benutzen.

Informationen zum Drogenstreetwork und Nadeltauschprogramm in Graz: www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote/menschen-in-not/gesundheit/drogen-und-alkoholsucht/kontaktladen-streetwork-im-drogenbereich

Blut und Blutprodukte

Die Ansteckungsmöglichkeit durch Blutkonserven oder Blutprodukte ist in Österreich heute nahezu ausgeschlossen, da diese auf HIV getestet werden.

Tätowieren und Piercen

Beim Tätowieren und Piercen auf Hygienestandards achten.

Österreichische Tatoostudios haben sehr hohe Hygienestandards, sodass man kein Risiko einer Infektion eingeht. Vor Urlaubstatoos oder Piercings ist abzuraten, wenn man die Hygienestandards nicht kennt.

Übertragung von der Mutter auf das Kind

Das HI-Virus wird von einer HIV-infizierten Mutter meist bei der Geburt oder beim Stillen auf das Kind übertragen. Durch Medikamente, Kaiserschnitt und wenn die Mutter auf das Stillen verzichtet, kann das Risiko einer Übertragung von etwa 25 % auf 1 % gesenkt werden.

Informationen zur HIV-Therapie sowie Broschüren zu HIV und Schwangerschaft arrow icon

Keine Übertragung im Sozialkontakt!

Piktogramme

Sex mit Kondom

Piktogramme

Küssen & Umarmen

Piktogramme

Anhusten & Anniesen

Piktogramme

Gemeinsam Essen & Trinken

Piktogramme

Friseur

Piktogramme

Wäsche

Piktogramme

Tiere

Piktogramme

Hände schütteln

Piktogramme

Türgriffe

Piktogramme

Insektenstiche

Piktogramme

Toilette

Piktogramme

Bad & Sauna

Piktogramme

Spielplatz

Piktogramme

Gemeinsam Wohnen

Piktogramme

Ärzt*in & Krankenpflege

Zum Weiterlesen: Downloads


Broschüre für Jugendliche zu Sexualität, sexueller Gesundheit, sexuell übertragbaren Infektionen (inkl. HIV) sowie richtiger Kondomverwendung